VIELSCHICHTIG. Möchte man die Bilder von Andre Lelov mit einem Wort beschreiben, so wäre das Adjektiv “vielschichtig” wohl nicht verkehrt. “Ich male oft ohne Konzept ganz von innen heraus und übermale Bilder oft bis zu 20 mal, bis ich mich angesprochen und gefunden fühle, “ erläutert die Künstlerin ihre Arbeitsweise. Was bleibt, sind kleine Flächen in den Bildern – Andre Lelov selbst nennt sie “Augen” – welche den Blick auf Darunter liegendes gewähren. “Man muss sich kleine Erinnerungen bewahren – auch an die Bilder, die durch das Übermalen verloren gehen.”
FREIHEIT. Andre Lelov selbst schätzt an ihren Bildern am meisten, dass sie, obwohl abstrakt, doch Gegenständliches erkennen lassen – und dies in einem völlig feien Rahmen. Die Freiheit sei ihr wichtig, in allen Bereichen des Lebens, auch in der Malerei, ihre Bilder sollen Gefühle ausdrücken, Angst, Sorgen und auch gesellschaftliche
Probleme aufgreifen. Ein Künstler sei ihrer Meinung nach verpflichtet, sozialpolitische Missstände aufzuzeigen, und nennt Anton Christian dabei als richtungsweisend. Die dunkle Seite der Menschen haben Andre Lelov schon immer beschäftigt.
Ein Zyklus der im Kunst-Werk-Raum Mieming gezeigten Werke erzählt vom Sterben und vom Krieg, die Titel der Bilder: “Einverleibung”, “Schmerz”, “Pflegefall”, “Kriegserklärung” und “Abschied”. Auch wenn Andre Lelov sich selbst all das von der Seele malt, so schätzt sie doch ungemein, dass “ihre Gefühle das Gemalte nicht fixieren. Es freut mich immer wieder sehr, dass die Betrachter oft auch in meinen dunklen Bildern etwas ganz anderes, oft durch und durch Positives sehen können. Das ist ein Teil der Freiheit, die ich meine.”